Entlang der bewegten Lebensgeschichte des körperbehinderten Franz-Josef Sauer portraitiert der Dokumentarfilm die Suche nach der eigenen Identität. Einfühlsam begleitet der Film den Weg über Zweifel und Scham, hin zum offenen und stolzen Umgang mit der eigenen Behinderung.

Franz-Josef Sauer hat als Mensch mit Behinderung die deutsche Geschichte seit den 1930er-Jahren miterlebt und mitgestaltet. Als Kind erkrankte er an einer Knochentuberkulose und erlebte die Jahre des zweiten Weltkrieges in einer Heilstätte. Im Nachkriegsdeutschland suchte er als junger körperbehinderter Mann seinen Platz in einer leistungsgeprägten Gesellschaft. Den Weg in den Beruf fand er schließlich im öffentlichen Dienst. Als Vertreter der behinderten Mitarbeitenden kämpfte er seit den 1970er-Jahren für Barrierefreiheit und Teilhabe. 1992 wurde er für sein gesellschaftliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


Im Film VERTRAUENSMANN begegnen sich Franz-Josef Sauer und Hugo Schmidt – zwei Männer mit einer körperlichen Behinderung. Den Pensionär und den Studenten trennen 64 Jahre, doch schnell wird deutlich, dass sich viele ihrer Erfahrungen ähneln. Die Männer erleben seit ihrer Kindheit Diskriminierung und fragen sich, wer sie selbst sind oder wer sie sein wollen. Die Suche, die Fragen und die Gefühle sind zeitlos und zeichnen ein eindrucksvolles Bild einer ableistischen Gesellschaft.

Deutschland 2024, 85 Minuten

Buch, Regie & Kamera: Hugo Schmidt

Zweite Kamera: Lars Engelmann

Montage: Hugo Schmidt

Musik: Philipp Hermann

Mischung: Lars Engelmann

Gefördert durch Filmwerkstatt Münster e.V., Filmservice Münster.Land

und der Kommission zur Förderung der Inklusion der Stadt Münster

PRESSESTIMMEN

Berührend, fesselnd und erstaunlich offen, in Westfälische Nachrichten am 10. April 2024